Kultur

Rebellion - Reformation - Revolution

Geschichtslabor

GDN - Am 6. und 13. November sowie am 4. und 18. Dezember kann man den zweiten Teil der Dauerausstellung “Tolle Jahre“ im Haus zum Stockfisch in Erfurt (Thüringen) besuchen. Im ersten Raum der Ausstellung “Tolle Jahre“ erlebt man an vier Stationen die Reformation in Erfurt sowie ihre Protagonisten.
Anhand der Auseinandersetzungen, die in Erfurt zunächst auf der Kanzel stattgefunden haben, kann man in die Sprache der Zeit eintauchen, sogar einmal als Sprecher an einer modernen “Flüstertüte“ sich versuchen und zur Rebellion aufrufen. Die Neuzeit wird geprägt von der Reformation und des Humanismus. Charakterisiert wird die Neuzeit von den großen Entdeckungen und technischen Neuerungen. Hier kommt die Frage auf nach der moralischen Verantwortung von Wissenschaft.
Der Bereich “Am Anfang war das Wort?“ thematisiert die Entwicklung der modernen Medien. Das Leben heute ist ohne elektronische Medien nicht mehr vorstellbar. Unzählige Möglichkeiten bieten sie. Wie bei der Informationsbeschaffung, der Kommunikation bis hin zum Eintauchen in spielerische Fantasiewelten, die Suchtpotenziale entfalten und gewaltverherrlichend sind. Hier wird die Frage gestellt: Können moderne Medien die gesellschaftlichen Wandlungsprozesse beschleunigen?
“Macht und Liebe?“ ist der nächste Abschnitt wo der Besucher die Bedeutung der Konfessionen nach der verfassungsrechtlichen Trennung von Staat und Kirche in scheinbar säkularisierten Bereichen der Gesellschaft zur Diskussion dargelegt bekommt. Wer ist für die Wandlung dieser Reformation verantwortlich? Welche heutigen Grundhaltungen hat die Lutherische Obrigkeitslehre befördert?
Wie geht die sogenannte Mehrheitsgesellschaft damit um? Abschließend kommt der Besucher in einen Raum der Fragestellung “Ich und das Andere?“. Luther beschimpfte ganz als Zeitgenosse Pfaffen, Türken, Sektierer, Hexen und Juden. Die Ablehnung von Fremden und Zuwanderern hatte schon immer viele Gesichter, von Vorurteilen bis fremdenfeindlich motivierten Gewalttaten. Als Sinnbild des Spots begegnet der Besucher Till Eulenspielgel.
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